Hallo in die Runde,
ich bin, wie mein Post-Count verrät, neu hier weil ich etwas Hilfe bei der Auswahl einer geeigneten Kreissäge suche.
Es gibt ja bereits sehr viele Beiträge und Hinweise zu diesem Thema und ich habe mir bereits einen einigermaßen guten Überblick verschafft.
Vor einer Woche wusste ich nicht einmal, dass es eine "Unterflurzugsäge" gibt, aber mittlerweile habe eine konkrete Vorstellung, dass dieser Sägentyp der richtige für mich sein könnte. Ich würde aber gerne noch eure Meinung dazu hören.
Ich habe bisher an relevanter Werkzeugausrüstung einen Bohrständer (Wabeco, noch "nackt", wird langfristig zur Fräse ausgebaut), einen Bohrhammer (Metabo, muss derzeit als Standbohrmaschine herhalten) eine Stichsäge (Bosch PST 900, mit KWB-Linemaster Schiene) und eine Hand-Gehrungssäge (Küpper Perfekt).
Abgesehen von Renovierungsarbeiten habe ich bisher nur Kleinigkeiten gebastelt, ein Balkontisch ist mein bis dato größtes Projekt. Platzbedingt habe ich erst vor 4 Jahren angefangen eine Werkstatt einzurichten und daher werkel ich noch eher selten (Henne/Ei-Problem). Wenn ich aber etwas mache, dann habe ich hohe Erwartungen und möchte sehr gute Ergebnisse. Ich sehe gutes Werkzeug als langfristige Investion an und werde, falls nötig, auch was anlegen.
Nu zu meinem Problem:
Problem 1: Mir fehlt Arbeitsplatz. Der Raum ist groß genug, aber ich habe bisher nur eine Klapp-Spannbank und den Rest einer Küchenzeile (80cm) verfügbar.
Problem 2: Gerade, winklige Schnitte. Mit der Stichsäge dauert das Ausmessen und Einrichten immer sehr lange und die Genauigkeit lässt manchmal zu Wünschen übrig, obwohl der Linemaster da schon sehr hilft. Ich nehme oft die Hand-Gehrungssäge, das geht je nach Lattendicke schneller und genauer, ist aber eben sehr begrenzt von der Schnittbreite.
Ich würde mir daher gerne eine Kreissäge anschaffen. Nur welche?
Varainte 1: Tauchkreissäge, Schiene, Multifunktionstisch
Ich hab die die Festool TS 55 REBQ im Auge in Verbindung mit dem MFT3.
Der Vorteil: Große Teile gehen super, die Genauigkeit ist ok bis gut (Zuschnittbrett) und die Säge ist mobil (für Renovierungsarbeiten). Der Tisch löst gleichzeitig auch mein Platz-Problem. Der Nachteil: die Arbeit mit Kleinteilen schmaler als die FS (häufiger Anwendungsfall bei mir) ist schwierig und der Tisch ist (gefühlt) teuer.
Variante 2: Tauschkreissäge + Sägetisch
z.B. die Festool im Set mit dem CMS-TS 55.
Der Vorteil dürfte hier die gute Bearbeitung kleinerer Teile sein, außerdem ist die Säge mobil. Theoretisch dürfte die Präzision höher sein als mit dem MFT, ich habe aber auch kritische Stimmen zum Schiebetisch gelesen. Längere Schnitte gehen im CMS schlechter, aber man kann ja auch freihand mit der FS arbeiten. Davon abgesehen: die Zusatzmodule finde ich mit 50% des Gerätepreises unverschämt teuer.
Variante 3: Kapp-\Zug-\Tischsäge
z.B. die Metabo KGT 300 oder Bosch GTM 12 JL.
Bei diesen Kapp-\ Zug-Sägen ist ein Mini-Tisch auf dem Rücken der Säge. Kurze Schnitte dürften im Kapp-Modus schnell, einfach und präzise gelingen. Lange Schnitte sind dank des Tisches zwar grundsätzlich möglich, aber vermutlich eine Qual und nicht sehr maßhaltig.
Variante 4: Kapp-Tischsäge
z.B. die Metabo KGT 501.
Diese Kappsäge kann man umdrehen und unter den Tisch klappen wo sie dann als Tischsäge fungiert. Kurze Schnitte klappen mit der Kapp-Funktion sicher gut und präzise, längere Schnitte müssen im Tisch-Modus erfolgen. Hier fehlt dann ein Schiebetisch, bzw. eine Zugfunktion für gute Reproduzierbarkeit.
Variante 5: Unterflurzugsäge
z.B. die Festool Precisio CS50, die Erika 60E oder Metabo UK333. Günstiger die Metabo UK 290, noch günstiger: die Bosch PPS 7 S.
Durch die Zugfunktion sollten sich kleine Teile sehr gut bearbeiten lassen und dank des Tisches sind auch längere Schnitte möglich. Die Präsizion ist je nach Preisklasse sehr gut bis mittelmäßig (laut Hörensagen große Serienstreuung bei der Bosch)
Variante 6: Tischkreissäge
z.B. Metabo PK 255
Hauptsächlich für Längsschnitte geeignet. Nur mit einem Schiebetisch (Zubehör) sind Querschnitte und Kleinteile vernünftig zu bearbeiten. Die Präzision des Schiebetisches ist aber i.d.R. schlechter als die gleichwertiger Zugsägen (???)
Alle Varianten liegen in den Basisausstattungen etwa bei 1200 €, Variante 3 liegt bei ca. 700 €, die Bosch PPS 7 bei ca. 500€.
Außer bei den Varianten mit dem MFT von Festool käme für mich dann noch ein Tisch dazu. Ich war heute im Baumarkt und habe mir überlegt einen "günstigen" Fertig-Unterbau (kleiner Werkschrank oder modulares Schwerlastregal) mit der Platte des MFT zu versehen. Das geht schnell, günstig und mit dem bis jetzt vorhanden Werkzeug/Arbeitsplatz. Mittelfristig werde ich mir vermutlich selber etwas bauen und diese Notlösung dann als Unterbau für den Bohrständer nutzen.
Um die verschiedenen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Sägentypen zusammenzufassen und mir die Entscheidung zu erleichtern habe ich versucht eine Tabelle zu erstellen:
https://docs.zoho.com/file/egrjad187...cd98f28fbd76b1
Fühlt euch frei die Tabelle nach Belieben zu korrigieren oder ändern, vielleicht kann die Tabelle auch anderen als Leitfaden helfen.
Zur Dokumentation des Ausgangsstandes gibts hier noch einen Screenshot:
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Langer Rede (Sorry), kurzer Sinn:
Ich tendiere zu einer Unterflurzugsäge und da zur Erika 60 E.
Was meint ihr? Bin ich dem Perfektionswahn verfallen?
ich bin, wie mein Post-Count verrät, neu hier weil ich etwas Hilfe bei der Auswahl einer geeigneten Kreissäge suche.
Es gibt ja bereits sehr viele Beiträge und Hinweise zu diesem Thema und ich habe mir bereits einen einigermaßen guten Überblick verschafft.
Vor einer Woche wusste ich nicht einmal, dass es eine "Unterflurzugsäge" gibt, aber mittlerweile habe eine konkrete Vorstellung, dass dieser Sägentyp der richtige für mich sein könnte. Ich würde aber gerne noch eure Meinung dazu hören.
Ich habe bisher an relevanter Werkzeugausrüstung einen Bohrständer (Wabeco, noch "nackt", wird langfristig zur Fräse ausgebaut), einen Bohrhammer (Metabo, muss derzeit als Standbohrmaschine herhalten) eine Stichsäge (Bosch PST 900, mit KWB-Linemaster Schiene) und eine Hand-Gehrungssäge (Küpper Perfekt).
Abgesehen von Renovierungsarbeiten habe ich bisher nur Kleinigkeiten gebastelt, ein Balkontisch ist mein bis dato größtes Projekt. Platzbedingt habe ich erst vor 4 Jahren angefangen eine Werkstatt einzurichten und daher werkel ich noch eher selten (Henne/Ei-Problem). Wenn ich aber etwas mache, dann habe ich hohe Erwartungen und möchte sehr gute Ergebnisse. Ich sehe gutes Werkzeug als langfristige Investion an und werde, falls nötig, auch was anlegen.
Nu zu meinem Problem:
Problem 1: Mir fehlt Arbeitsplatz. Der Raum ist groß genug, aber ich habe bisher nur eine Klapp-Spannbank und den Rest einer Küchenzeile (80cm) verfügbar.
Problem 2: Gerade, winklige Schnitte. Mit der Stichsäge dauert das Ausmessen und Einrichten immer sehr lange und die Genauigkeit lässt manchmal zu Wünschen übrig, obwohl der Linemaster da schon sehr hilft. Ich nehme oft die Hand-Gehrungssäge, das geht je nach Lattendicke schneller und genauer, ist aber eben sehr begrenzt von der Schnittbreite.
Ich würde mir daher gerne eine Kreissäge anschaffen. Nur welche?
Varainte 1: Tauchkreissäge, Schiene, Multifunktionstisch
Ich hab die die Festool TS 55 REBQ im Auge in Verbindung mit dem MFT3.
Der Vorteil: Große Teile gehen super, die Genauigkeit ist ok bis gut (Zuschnittbrett) und die Säge ist mobil (für Renovierungsarbeiten). Der Tisch löst gleichzeitig auch mein Platz-Problem. Der Nachteil: die Arbeit mit Kleinteilen schmaler als die FS (häufiger Anwendungsfall bei mir) ist schwierig und der Tisch ist (gefühlt) teuer.
Variante 2: Tauschkreissäge + Sägetisch
z.B. die Festool im Set mit dem CMS-TS 55.
Der Vorteil dürfte hier die gute Bearbeitung kleinerer Teile sein, außerdem ist die Säge mobil. Theoretisch dürfte die Präzision höher sein als mit dem MFT, ich habe aber auch kritische Stimmen zum Schiebetisch gelesen. Längere Schnitte gehen im CMS schlechter, aber man kann ja auch freihand mit der FS arbeiten. Davon abgesehen: die Zusatzmodule finde ich mit 50% des Gerätepreises unverschämt teuer.
Variante 3: Kapp-\Zug-\Tischsäge
z.B. die Metabo KGT 300 oder Bosch GTM 12 JL.
Bei diesen Kapp-\ Zug-Sägen ist ein Mini-Tisch auf dem Rücken der Säge. Kurze Schnitte dürften im Kapp-Modus schnell, einfach und präzise gelingen. Lange Schnitte sind dank des Tisches zwar grundsätzlich möglich, aber vermutlich eine Qual und nicht sehr maßhaltig.
Variante 4: Kapp-Tischsäge
z.B. die Metabo KGT 501.
Diese Kappsäge kann man umdrehen und unter den Tisch klappen wo sie dann als Tischsäge fungiert. Kurze Schnitte klappen mit der Kapp-Funktion sicher gut und präzise, längere Schnitte müssen im Tisch-Modus erfolgen. Hier fehlt dann ein Schiebetisch, bzw. eine Zugfunktion für gute Reproduzierbarkeit.
Variante 5: Unterflurzugsäge
z.B. die Festool Precisio CS50, die Erika 60E oder Metabo UK333. Günstiger die Metabo UK 290, noch günstiger: die Bosch PPS 7 S.
Durch die Zugfunktion sollten sich kleine Teile sehr gut bearbeiten lassen und dank des Tisches sind auch längere Schnitte möglich. Die Präsizion ist je nach Preisklasse sehr gut bis mittelmäßig (laut Hörensagen große Serienstreuung bei der Bosch)
Variante 6: Tischkreissäge
z.B. Metabo PK 255
Hauptsächlich für Längsschnitte geeignet. Nur mit einem Schiebetisch (Zubehör) sind Querschnitte und Kleinteile vernünftig zu bearbeiten. Die Präzision des Schiebetisches ist aber i.d.R. schlechter als die gleichwertiger Zugsägen (???)
Alle Varianten liegen in den Basisausstattungen etwa bei 1200 €, Variante 3 liegt bei ca. 700 €, die Bosch PPS 7 bei ca. 500€.
Außer bei den Varianten mit dem MFT von Festool käme für mich dann noch ein Tisch dazu. Ich war heute im Baumarkt und habe mir überlegt einen "günstigen" Fertig-Unterbau (kleiner Werkschrank oder modulares Schwerlastregal) mit der Platte des MFT zu versehen. Das geht schnell, günstig und mit dem bis jetzt vorhanden Werkzeug/Arbeitsplatz. Mittelfristig werde ich mir vermutlich selber etwas bauen und diese Notlösung dann als Unterbau für den Bohrständer nutzen.
Um die verschiedenen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Sägentypen zusammenzufassen und mir die Entscheidung zu erleichtern habe ich versucht eine Tabelle zu erstellen:
https://docs.zoho.com/file/egrjad187...cd98f28fbd76b1
Fühlt euch frei die Tabelle nach Belieben zu korrigieren oder ändern, vielleicht kann die Tabelle auch anderen als Leitfaden helfen.
Zur Dokumentation des Ausgangsstandes gibts hier noch einen Screenshot:

Langer Rede (Sorry), kurzer Sinn:
Ich tendiere zu einer Unterflurzugsäge und da zur Erika 60 E.
Was meint ihr? Bin ich dem Perfektionswahn verfallen?